7.8.01

Auch Guido hat aufgeatmet bei der Zusage der beiden. Aber als er hört, daß dazu die Direktorin erst noch ein Wort sagen müsse, wird ihm ganz mulmig. Er kennt Cristina gut und hatte sie mehr als einmal als rachsüchtig erlebt. Einst hatte er ihr den Hof gemacht, wie es sich eben gehört für einen jungen Mann, der sich an den Mädchen im Dorf für die Zukunft in der großen Welt erproben will. Aber sie hatte es ernst genommen, und nachdem er sie links liegengelassen hatte, war sie wahrhaft biestig geworden. Dabei war es völlig harmlos gewesen; sie hatte ihn ja nicht einmal an sich rangelassen. Sie hatte nie glauben wollen, daß sie keinen abgekriegt hatte, weil sie so zickig geworden war. Aber es gab niemanden unter den gleichaltrigen Männern im Dorf, bei dem sie nicht schon seit Jahrzehnten unten durch war. Mit ihren Gehässigkeiten hatte sie auch einen gehörigen Beitrag dazu geleistet, daß seine erste Ehe schiefgegangen war: Wenn sie ihn damals nicht bei seiner Frau verpetzt hätte, hätte Agnese ihn nie mit den fünf Kindern sitzengelassen.

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